Michael Falzano ist einer von diesen meist übersehenen amerikanischen Gitarristen, deren Stammbaum ihnen eigentlich ein deutliches Profil und eine starke Anhängerschaft verschaffen sollte. Am meisten kennt man ihn wahrscheinlich für seine Arbeit mit Jorma Kaukonen, dem Frontman von Hot Tuna. Aber er hat auch mit den fast legendären New Riders of The Purple Sage gespielt und steht kurz vor seinem Master in US Roots Music. Das ist kurz gesagt ein bedeutender Blues/Roots-Sideman mit einem unangestrengten Ton, der ebenso mit seinen Fähigkeiten wie mit seinem Background beeindruckt.
 

„I Got Blues For Ya“ wurde eigentlich vor mehr als einem Jahr veröffentlicht, wird aber erst jetzt wirklich diesseits des Atlantiks promoted. Es ist ein Hochgenuss mit zwölf Stücken, in denen man Falzaranos unbeugsame Saitenkunst, soulvolle Gitarrenlinen und seinen pfiffigen und packenden Gesang erleben kann.

Wenn man seinen Hintergrund als Begleiter von Jorma Kaukonen betrachtet, ist es keine Überraschung, hier einige Nummern von Rev. Gary Davis entdecken kann. Falzanos Cover einer seiner meist gespielten und packendsten Stücke „Death Don‘t Have No Mercy“ ist eine der herausragendsten Nummern neben dem packend dahinrollenden „Snake Box Boogie“.

Dieses Album zeigt deutlich, warum Falzano noch immer an der Spitze der Blues-/Roots-Begleiter in seiner Heimat USA zu finden ist. Aber es wirft gleichzeitig die Frage auf, warum er überall sonst noch immer unter dem Radar geblieben ist. (Hypnotation/Woodstock Records: WR0049)