Schon als Teenager begann die Liebe von Michael Dühnfort zum Bluesrock. Erste Bands wurden in den 70er Jahren gegründet. Doch erst Ende 2016 nahm der in der Nähe von Bremen lebende Glasgestalter mit seinen Noise Boys sein Debütalbum auf mit Musik zwischen heftigem Boogierock und Anklängen an Bands wie Taste oder auch die frühen Fleetwood Mac.
Den Anfang macht eine wilde Slidegitarre: „Don’t Take Me Home“ ist ein Song, der auch Bluesrockskeptiker sofort in Bewegung versetzt. Der Boogierhythmus jagt dahin, die Gitarre schreit passend dazu. Nicht nach Hause gehen! Noch ist Zeit für Party. „Little Willie Mix“ könnte man auch als Verbeugung vor ZZ Top ansehen. Und „Don’t Waste My Time“ ist schlichtweg großartig. Bei „She Sucks Me Like A Honey Bee“ wird der Bluesrock noch deftiger. Die verzerrte Gitarre könnte man auch in einem Metalkeller zum Einsatz bringen.
Bei anderen Nummern wird es ruhiger. In Stücken wie „Walk Around“ werden die Akkorde jazziger. Das E-Piano perlt süffig. Als Gast der Noise Boys ist hier Andrea Müller zu hören. Man kann hier durchaus Anklänge an Bands wie Taste hören. Und das ist insgesamt sehr angenehm.
Auch wenn mich Dühnfort mehr als Gitarrist denn als Sänger überzeugt. Wo die Gitarre immer die passenden Rhythmen, Licks und Melodien findet, ist Dühnfort als Sänger leider hörbar „deutsch“. Es klingt nicht immer „echt“ also von Herzen kommend, sondern wie angelernt. Kleines Manko, was man bei einem Debüt aber nicht so wichtig nehmen sollte.
Als musikalische Visitenkarte ist dieses Debütalbum eine Empfehlung wert für alle Bluesrockfans hierzulande. Manchmal ist es wirklich sinnvoll, mit dem Debüt ein paar Jahre zu warten…