Sie kommt aus einem katholischen Bergdorf Österreichs. Aber sie singt mit einer Stimme, die manchmal an Janis Joplin erinnert. 2010 erschien bei Ruf Records ihr Debüt "Try Me". Jetzt vertritt Meena Österreich bei der ersten European Blues Challenge.
Da gehört schon Mut dazu, wenn man sein Debüt mit einem Cover eines James Brown Songs eröffnet. Aber Meena hat eine Stimme, die nicht nur aus "Try Me" als auch beim ebenso vorbelasteten "I'd Rather Go Blind" gänsehauterzeugende Aufnahmen macht. Sie singt mit einer Stimme, die ebenso im Blues wie auch im Soul zu Hause ist. Doch sie hat sich für ihr Debüt nicht auf die Ratschläge von großen Plattenfirmen eingelassen hat. Diese wollten aus ihr ein Popsternchen oder gar ein Double von Janis Joplin machen.
Thomas Ruf gab ihr – wie viele junge und vielversprechende Frauen hat er in den letzten Jahren eigentlich entdeckt? – die Chance, ihr Debüt in aller Freiheit zu verwirklichen und stellte ihr mit Jim Gaines einen erfahrenen Produzenten zur Seite, der für ihre Stimme den richtigen Background legte und die wirklich passenden Gäste ins Studio holte. So ist Joanne Shaw Taylor gleich bei mehreren Titeln an der Gitarre zu hören. Und Eric Sardinas oder Coco Montoya sind ebenso zu hören wie ihr "Stamm"-Gitarrist Chris Fillmore oder Erja Lyytinen und Donna Grantis. Musikalisch kann sich der Hörer so auf kraftvollen Bluesrock freuen, auf Soul und funkig-groovende Rocknummern.
Auch als Songwriterin macht Meena auf der Platte keine schlechte Figur. Balladen wie "Put Your Hands out of my Pocket" gehen schon beim ersten Hören unter die Haut. Und Rocker wie "I'm Leaving You" machen Lust auf mehr. So ist "Try Me" mal wieder eines der Debüts, bei denen man sich wünscht, dass möglichst bald ein Nachfolger erscheint. Und Meena reiht sich würdig ein in die Riege von Blues-Ladies, die bei Ruf Records ihre musikalische Heimat gefunden haben.