Der kanadische Songwriter Matty Powell hat mit „Kiss The City“ ein Album veröffentlicht, dass so richtig danach verlangt, an leisen Abenden einem ein verträumtes Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
Die ruhigen und melancholischen Songs singen von idealen Zeiten – ob mit der Geliebten unten am Bach im Wald oder mit der Zigarette allein beim Zaubern von Rauchringen. Manchmal taucht aus den Gitarrenlinien etwas spanisches Temperament auf. Oder man wähnt sich mit Matty gemeinsam irgendwo in einem Western von John Wayne gelandet zu sein. Aber auch hier gehen die Pferde nicht im rasenden Gallopp, bleibt das Temperament angenehm gedämpft. Aufgeregt wird er nur bei „Insecurities“ mit seiner bratzenden E-Gitarre. Hier ist Matty Powell dann doch noch beim Rock gelandet. Aber ansonsten gilt: Matty Powell macht keine Revolution mit seiner Musik, er bringt einen auch nicht zu wilden Tänzen um den Couchtisch. Aber es ist schön, den Abend allein mit einem Lächeln zu beenden und nicht mit Traurigkeit. Es ist besser, die Welt zu umarmen als hoffnungsloser Romantiker, als sich zum tausendsten Mal wieder an den gleichen Stolpersteinen blutige Knie zu holen. Die Revolution kann warten, bis ich wieder jung genug bin für sie.