Wie bereits berichtet gastierte Marc Broussard am 25.6.15 im Münchener Backstage Club. Marc Broussard stellte sich als professionell und kommerziell effektiver Musiker dar, der sehr bewusst Kosten kontrolliert und seine Mittel sehr geschickt einsetzt. Auch konnten wir in Marc Broussard einen Musiker entdecken, der die Natur, die Kultur und Traditionen von Louisiana respektiert. Wir trafen ihn, als er gerade im Backstagebereich seine Gitarre neu besaitete und sich durch das Interview überhaupt nicht stören hat lassen.
Das komplette Interview findet sich in der Juli-Ausgabe unseres kostenlosen pdf-Magazins.
Kurzfassung eines Interviews aus der Juli-Ausgabe des monatlichen pdf-Magazins der „Wasser-Prawda“
Wasser-Prawda: Hallo Marc Broussard, herzlich willkommen in München. Was kennst Du schon von München?
Marc Broussard: Ähm, nichts. Wir hatten aber letzten Abend ein leckeres italienisches Abendessen.
WP: Das ist OK, wir sind ja quasi Norditalien. Hattest Du Gelegenheit, durch Bayern zu reisen und Dir was anzuschauen?
Marc Broussard: Nein, wir sind direkt von Houston eingeflogen. Ich habe 4 Kinder und eine Frau zu Hause und die möchten mich immer so schnell wie möglich zurückhaben. Daher verschwende ich nicht viel Zeit an den Spielorten.
WP: Du kommst aus Louisiana. Was ist das Beeindruckenste aus Louisiana?
MB: Ich glaube unsere Kultur ist das Beeindruckenste. Das ist eine Kultur, welche älter als die Amerikanische Verfassung ist. Meine Vorfahren kamen ca. 1750 nach Louisiana und der spanische und französische Einfluss ist immer noch sehr tief.
WP: Deine Vorfahren waren französisch?
MP: Korrekt
WP: Wie wichtig sind Louisiana und seine Schönheit für Deine Songs?
MB: Extrem wichtig. Das viele Reisen hat mir eine hohe Wertschätzung über das gegeben, wo ich herkomme. Wenn ich beim Schreiben beeinflusst bin, dann durch das, wo ich herkomme, beeinflusst: Ja, da ist sehr beeinflussend.
WP: JJ Grey hat uns ebenfalls erzählt, dass er von der Natur und der Umgebung beeinflusst ist. Ist das typisch für Louisiana?
MB: Ich glaube es ist mehr als alles Andere eine Sache den Südens. Ich kann es aber nicht genau sagen. James Taylor singt über Berkshires und John Denver hat über Rocky Mountain High gesungen. Es ist also nicht endemisch eine Sache des Südens, aber als Mann des Südens sind wir ein bisschen mehr sehr mit unseren Wurzeln verhaftet, weil diese Wurzeln einfach sehr weit zurückgehen.
WP: Wenn man Deinen Songs zuhört und auch die Art, wie Du Deine Songs im Konzert ankündigst, kann man sehen, wie Du Dein Herz und Deine Seele öffnest. Hast Du keiner Angst, zu viel aus Deinem privaten Leben zu erzählen?
MB: Nein, als Mensch bin ich ein offenes Buch. Ich war mein ganzes Leben so. Ich habe nichts zu verstecken und ich bin kein böser Junge. Es gibt also für mich kein Risiko, mein Leben der Öffentlichkeit auszusetzen.
WP: Ich habe JJ Grey gefragt, was er über Dich zu berichten weiß und er antwortete: „Er kennt alle Akkorde!“. Bist Du der Akkordspezialist und wie viele Akkorde kennst Du?
MB lacht: Ich liebe JJ, er ist ein großartiger Kerl. Ich weiß nicht, wie viele Akkorde ich kenne und ich weiß nicht, ob ich alle Akkordwechsel kenne. Mein Vater ist dafür verantwortlich. Er hat mir alle die Akkordwechsel beigebracht. Er ist ein hochtalentierter Musiker und ist durch Jazz und Fusion beeinflusst.
WP: Deine letzten Alben gibt es nur also Download. Gibt es auch CDs in Hardware?
MB: Ja, wir haben für die Tour CDs dabei. Aber ich glaube, es ist ein totes Medium. CD-Verkäufe nehmen weltweit ab und außer bei den Tourverkäufen machen CDs nicht mehr viel Sinn.
WP: Es ist also Deine Marketingtaktik, nur noch online zu verkaufen?
MB: Absolut! Nach einiger Zeit wird nichts mehr übrig bleiben. Alle Marktindikatoren zeigen auf die digitale Revolution.
WP: Ich liebe es, CDs aufzumachen, das Booklet zu lesen.
MB: Ich genauso. Ich liebe das Kunstwerk und das Gefühl, etwas in den Händen zu halten. Ich lehne das nicht ab genau so wie ich Vinylplatten und daren Comeback mag. Ich werde auch weiterhin CDs machen, weil wir möchten, dass die Fans etwas mit nach Hause nehmen.
WP: Ein deutscher CD Händler verkauft bereits mehr als 50% Vinyl.
MB: Das ist überraschend! Auch Mascot-Provogue verkauft bereits sehr viel Vinyl.
WP: Das Album “Live in Full Sail University” kam nach der DVD. Was war der Grund für eine Audioversion zur DVD?
MB: Beide kamen zusammen, das Audio kam ohne weiteres Material. Wir wollten etwas Verkaufbares für Alle machen. Nicht jeder hat einen BlueRay-Player und nicht jeder mag ein Livekonzert anschauen.