Vom souligen Jazz hin zur elektronischen Soulmusik: Die aus Malawi stammende und in Großbritannien lebende Sängerin Malia hat ihr neues Album gemeinsam mit dem Schweizer Electro-Pionier Boris Blank (Yello) aufgenommen.
Für „Black Orchid“, ihre Hommage an Nina Simone, hatte Malia einen Echo bekommen: Entschleunigt und voller Tiefe und Wärme hatte sie die Stücke der Hohepriesterin des Soul interpretiert. Und auch „Convergence“ ist ein Album der großen Gefühle ohne Pathos, zurückschauender Sehnsucht und jeder Menge Soul. Doch was Boris Blank mit Malia geschaffen hat, geht weit darüber hinaus, weckt Erinnerungen an frühere Kollaborationen von ihm etwa mit Shirley Bessey oder auch an Bands wie Yazoo, die ja auch vom Kontrast zwischen scheinbar kalter Electronic und einer Soulstimme lebten.
Blank hat bis auf „Fever“ die Songs des Albums geschrieben und damit der Sängerin Klanglandschaften gemalt, auf und in denen diese unverwechselbare Stimme wachsen und strahlen kann, wo sie verletzlich und stark sein kann. Manchmal werden Bezüge zu afrikanischer Musik dabei hörbar. Manchmal ist die Spannung zwischen Synthesizern und Stimme schmerzhaft spürbar. Doch immer bleiben diese Lieder mehr als lediglich die Electropopsingle für die nächsten vierzehn Tage. Sie haben Tiefe wie guter Blues, geben Stärke wie Gospel. Gemeinsam haben Malia und Blank den Beweis dafür erbracht, dass ein Label wie „Electro-Soul“ durchaus Berechtigung hätte. Denn zuviele Banalitäten haben den Begriff „RnB“ für immer bedeutungslos gemacht. (Universal)