Wie relevant ist heute eigentlich noch klassische Funk- und Funk-Jazz-Musik? In einer Zeit, wo es eigentlich auf schnelle Vermarktbarkeit und möglichst billige Produktionen ankommt, ist so etwas ja eigentlich ein massives Geschäftsrisiko. Daher sind Alben wie "Lucky Brown's Space Dream" von Tramp Records so wichtig als Statement gegen den Fast-Food-Geschmack.
Schon klar – Soul und Funk im klassischen Stil haben heutzutage schon noch realistische Marktchancen. Dafür stehen schon die Musiker von Daptone, die auf ihre Platten nicht nur großartige Songs packen, sondern diese der Welt gleichzeitig (und völlig zu Recht) als Hits andienen. Doch Projekte wie The Funk Revolution oder Crawdad Farmers des Produzenten und Musikers Lucky Brown alias Joel Ricci fallen auch da aus dem Rahmen.
Denn hier geht es um den puren Funk und Funk Jazz in der Nachfolge von James Brown oder auch von Hugh Massakela. Musik, deren Groove einen von vornherein in die Magengrube trifft, Bläserriffs und schreiende Orgeln ohne Ende. Dafür keine wirklich poptauglichen Lieder.
Doch wie meint Lucky Brown: In einer Welt, wo es immer mehr Wegwerfmusik und Wegwerfideen ist, ist es ermutigend, mit Leuten zu kommunizieren, die an Dinge glauben, die authentisch, natürlich, real und original sind. Sowohl Lucky Browns Musik – als auch das Engagement von Leuten wie Tobias Kirmayer gehören eindeutig dazu. Denn auch wenn man mit Lucky Browns Space Dream nicht in die Popcharts kommen dürfte: Diese voller Leben steckende Musik dürfte jeden Club zum Kochen bringen. Das ist Musik, die in der Beziehung keine Gefangenen macht. Das ist Funk, wie ihn James Brown damals gemeint hat. Und das ist großartig.
Lucky Brown's Space Dream erscheint am 18. April bei Tramp Records als CD, Vinyl und Download.
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