"Memphis Mojo" ist in gewisser Weise die Fortsetzung des preisgekrönten Vorgängeralbums "Back to The Black Bayou". Louisiana Red und Little Victor's Juke Joint spielten die Songs 2010 in Memphis ein, nachdem sie für "Black Bayou" den Blues Music Award in Empfang genommen hatten.
Musiker und Kritiker sprechen von einer speziellen Magie, die zwischen dem Bluesveteranen Louisiana Red und dem Produzenten und Gitarristen Little Victor herrsche. Und wenn man sich "Memphis Mojo" in aller Ruhe (wenn auch möglichst laut, das ist hier keine intellektuelle Frickelei, sondern rauher Kneipenblues!) anhört, dann kann man durchaus verstehen, wie sie dazu kommen. Einerseits klingt das Album rauh, improvisiert und heruntergerotzt – und gleichzeitig gibt es immer wieder die Momente, wo sich die Gitarren von Red und Victor so genial ergänzen und eigentlich erst den Song ausmachen, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt. Von den hypnotischen Grooves der Rhythmusgruppe und der Bluesharp von Bob Corritore ganz zu schweigen.
Wieder wurden die Songs von Little Victor aus dem Repertoire von Red ausgewählt. Lediglich "See That My Grave Is Kept Clean" stammt aus der Feder von Blind Lemon Jefferson. Und abgesehen davon, dass es ein großartiger Song ist – hier wird die lange Traditionslinie vom Delta-Blues Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart deutlich, in der Louisiana Red steht. Denn auch wenn Muddy Waters in Chicago sein Mentor wurde und er in diesem Umfeld seine ersten Aufnahmen machen konnte – Louisiana Red gehört gerade mit Alben wie "Memphis Mojo" eindeutig nach Mississippi… Eindeutig ein Favorit für die Bluesalben des Jahres 2011!