Das 1957 erschienene Album New Orleans Nights vereint Aufnahmen, die Louis Armstrong zwischen 1950 und 1954 mit verschiedenen Versionen seiner All-Stars gemacht hat.
Nachdem sich Louis Armstrong nach dem zweiten Weltkrieg von der Swingmusik ein wenig zurück gezogen hatte, machte er mit seinen All-Stars den Versuch, die traditionelle Jazz-Musik der Frühzeit in die Gegenwart zu bringen. Dies hatte wenig mit dem biergartenseligen Dixieland europäischer Bands zu tun sondern mehr mit einer durch eigenes Erleben gestützten Rückerinnerung an die Zeiten, als er zum Jazzmusiker wurde in New Orleans.
So ist „New Orleans Nights“ zwar kein Beispiel für eine historisch korrekte Neubelebung der alten Marching-Bands der Geburtsstadt des Jazz. Doch es gibt zumindest mit New Orleans Function, einem Medley aus dem Trauermarsch Flee as a Bird und dem „Beerdigungsklassiker“ Didn’t He Ramble den Versuch, den Zuhörern im Norden das Gefühl zu vermitteln, wie es zu dem Umschlag von Trauer in Ausgelassenheit bei den Beerdigungsparaden kommt. Hier gibt Armstrong auch noch erzählerisch ein paar Hilfestellungen. Die anderen Titel des Albums sind Klassiker wie Basin Street Blues oder Struttin with some Barbecue, die zur Musik von New Orleans einfach dazu gehören.
Begleitet wird Armstrong dabei von Jack Teagarden, Barney Bigard, Earl Hines und Cozy Cole (also den „frühen“ All-Stars) sowie von Trummy Young, Billy Kyle und Kenny John. Als Gast war der Tenorsaxophonist Bud Freeman bei den Aufnahmen zum Basin Street Blues dabei.