In East Los Angeles gibt es die größte mexikanisch-amerikanische Community der Vereinigten Staaten. Musikalisch macht diese immer wieder auf sich aufmerksam. Etwa jetzt mit dem zweiten Album "Dos" von Los Fabulocos, zu der auch der Bluesgitarrist Kid Ramos gehört.
Das Akkordeon swingt oder klagt, die Rhythmen würden jede Tanzparty in Rudolstadt zieren, die Lieder in Spanisch oder Englisch klingen so gar nicht nach Los Angeles sondern nach irgendeiner Wüstenstadt jenseits der mexikanischen Grenze. Doch wer jemals die musikalischen Welten von Bands wie Los Lobos oder auch die mexikanischen Kollaborationen von Ry Cooder angehört hat, fühlt sich bei Los Fabulocos gleich von Herzen wohl. Ob man die Musik nun Chicano Rock nennt oder Mexicali: Was Los Fabulocos spielen ist zeitlos schöne Roots-Rock-Musik mit jeder Menge Herzschmerz. Und da ist es egal, ob die Vorlagen aus dem Blues stammen (My Brothers Keeper), aus dem Rock'n'Roll (wundervoll, was sie aus Little Richards "Keep A Knockin'" machen!) oder aus der mexikanischen Folklore stammen – das Ergebnis ist eine mitreißende Mischung, die jeden halbwegs lebendigen Menschen ein Lächeln ins Gesicht und ein Zucken in die Füße zaubert. Einfach großartig!