Als Little Milton von Chess in Chicago zu Stax in Memphis wechselte, kamen zur Bluesgitarre Streicher und Soulsängerinnen hinzu. Ein schönes Soulbluesalbum ist das 1973 erschienene Waiting for Little Milton. Little Milton war 1971 als schon etablierter Bluesmusiker beim Soul-Label Stax in Memphis gelandet. Vorher gehörte er zum Hit-Team von Chess in Chicago, wo er seit 1962 unter Vertrag gestanden hatte. Mit dem neuen Label änderte der Gitarrist seinen Stil: Little Milton ließ sich jetzt von Streichern und Bläsern begleiten und passte sich damit dem Labelsound an. Das 1973 erschienene Album „Waiting For Little Milton“ ist ein gutes Beispiel dafür.
Im Zentrum steht Miltons soulige Stimme, die besonders die langsamen Titel wie „The Trill Is Gone“ oder das elfminütige „That’s How Strong My Love Is“ trägt. Dass langsamer Blues durchaus auch Streicherbegleitung haben darf, hatte B.B.King vorgemacht. Hier lässt sich Milton gleich von der ganzen Streichergruppe des Memphis Symphony Orchestra begleiten. In den rhythmischeren Tracks klingt Milton wie klassischer Stax-Soul, was durchaus auch an der Mitwirkung der Memphis Horns und den Background-Stimmen von The Soul Children liegt. Schönstes Beispiel dafür ist die Eigenkomposition „Woman, You Don’t Have To Be So Cold“.
Große Hits hatte er mit der Platte nicht. Sie erreichte Platz 39 in den Black-Album-Charts. „What It Is“ war als Single schon 1972 rausgekommen und erreichte Platz 51.