Sie war für kurze Zeit Kandidatin bei American Idol. Doch darauf sollte man Leslie Hunt wirklich nicht reduzieren. Ihr Album „Your Hair is on Fire“ ist eine Popscheibe, die mit oft sonniger und eingängiger Musik Stationen der Selbstzerstörung darstellt.
Während in Deutschland Formate wie „Deutschland sucht den Superstar“ Retortenlangweiler en masse produzieren, treten in anderen Ländern da durchaus Musiker an, die eigenständig und erfolgreich ihre musikalische Ausdrucksform entwickeln. Wie etwa Leslie Hunt. Sie begann mit vier Klavier zu spielen und zu singen. Und heute kann sie allein mit ihrem Klavier kleine und große Hallen unterhalten. Sie steht da in der Tradition von anderen weiblichen Popstars der Zeit.
Ihr Ende 2009 auch bei Jamendo veröffentlichtes Album „Your Hair Is On Fire“ ist allerdings nicht introvertierter Pianopop sondern eine mit vollem Studio produzierte Scheibe mit Hang zum Mainstream. Beim ersten Hören klingt sie glatt und manchmal fast austauschbar. Doch wenn man genauer hinhört, merkt man, dass die Texte eine ganz andere Sicht transportieren: Zu sonnigen und teils unbeschwerten Melodien singt Hunt hier über den Weg eines Menschen zur Selbstzerstörung.
Im Studio war sie für dieses Album mit Leuten wie Drummer Vinnie Colainta (Frank Zappa, Herbie Hanckock) und Bassiest Vail Johnson (Stevie Nicks, Herbie Hancock). Und das ist ein weiterer Pluspunkt der Scheibe: sie ist musikalisch und von der Produktion her so perfekt, dass es schon fast wehtut. Und dass man solche Musik bei Jamendo finden kann, ist eine angenehme Überraschung.