40 Jahre später erscheint in der Reihe der Wiederveröffentlichung der Alben von Led Zeppelin jetzt auch „Physical Graffitti“. Das Doppelalbum wurde wieder mit einer ergänzenden CD mit frühen Fassungen und alternativen Versionen von Songs erweitert.
Manche halten „Physical Graffitti“ für das wichtigste Album der Hardrocker. Mit der musikalischen Mixtur zwischen Hardrock, Blues, östlichen Klängen und Orchestersounds war es etwa für den Rezensenten des Rolling Stone damals „the band‘s Tommy, Beggar‘s Banquet and Sgt. Pepper rolled into one: Physical Graffiti is Led Zeppelin‘s bid for artistic respectability.“
Im zeitlichen Abstand kann man so eine Einordnung vielleicht nicht mehr sofort unterschreiben. Doch die Entwicklung von Led Zeppelin von einer lauten Bluesrockband, die sich für ihr Debüt quer durch die Bluesgeschichte geklaut hat zu einer musikalisch vielseitigen und immer wieder überraschenden Rockband ist faszinierend.
Das Remastering von Jimmy Page ist mal wieder ohne Fehl und Tadel: Trotz eines gehörigen Drucks, den die Band entwickelt, bleiben die einzelnen Instrumente immer klar identifizierbar. Und auch der Wechsel zwischen leiseren akustischen und deftig rockenden Passagen wird ohne Brüche wunderbar hörbar.
Allein schon wegen „Kashmir“ oder „In My Time Of Dying“ gehört das Doppelalbum mit dem faszinierenden Cover auf jeden Fall in die gut gepflegte Plattensammlung. Und wer ordentlich Geld hinlegen kann, sollte vielleicht gleich zu der Super-Deluxe-Version mit drei LPs, drei CDs und einem Hardcover-Buch greifen. (Swan Song/Atlantic/Warner)