Die Fiddle-Musik des Country trifft bei Songwriterin Laura Cortese auf sehnsuchtsvolle Popmelodien und Anklänge aus der keltischen Folklore. Die Dunkelheit ihres Albums „Into The Dark“ ist nicht Trostlosigkeit oder Aussichtslosigkeit sondern oftmals die anheimelnde Dunkelheit der Nacht, in der man seinen Träumereien nachhängt.
Es hat immer etwas Überraschendes, wenn Popmusik welcher Couleur auch immer, sich dem Diktat von Gitarren oder Keyboards verweigert. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verliehen The Instabockatables etwa ihrer Verachtung für alle sechssaitigen Instrumente mit ihrem fulminaten Folk-Rock Ausdruck. Zu bald allerdings war das Feuer verloschen, der Reiz des Neuen dahin. Auch Apocalyptica ist mittlerweile aus dem Metal im Feuilleton und bei Wagner-Adaptionen gelandet. Nein, in diese Reihe sollte man Laura Cortese nicht einsortieren. Eher ist ihr Folkpop in der Nachbarschaft der frühen Jayhawks oder auch von Songwriterinnen wie Rebecca Pidgeon oder Sarah K zu verorten. Wobei auch das nicht ganz funktionieren kann. Denn bei denen würde man zwar Anklänge an diverse Folkstile finden aber niemals eine Begleitung, die auch Elemente moderner Kammermusik beinhaltet. Und genau das passiert häufiger, wenn sich die scheinbar einfachen Lieder entwickeln: plötzlich ist man aus den Bergen der Appalachen in irgendeinem Kammerkonzert gelandet und fühlt sich dabei noch pudelwohl.