Update: Zwei als Homercordings veröffentlichte Songs hat Kristin Diable in den letzten Wochen im Netz veröffentlicht. Unter anderem eine Version des Klassikers „Iko Iko“.
Der Ausdruck „Roots Music“ ist mittlerweile so schwammig geworden, dass man ihn kaum noch verwenden kann. Wenn Kristin Diable davon spricht, dass sie Roots Music spielt, dann meints sie damit kein Genre sondern die Art, wie sie an Musik heran geht.
Der Stimme nach würde man nie glauben, dass die Frau erst 22 Jahre alt ist. Mit Power und Lebensweisheit einer älteren Souldiva geht Kristin Diable an ihre Musik heran. Anklänge an Folk ebenso wie an klassischen Soul werden hörbar, wenn sie ihre Geschichten singt. Und in jeder Note wird auch deutlich, dass die Songwriterin aus Louisiana stammt – wenn sie auch als Musikerin zuerst in der New Yorker Szene bekannt wurde (gefördert unter anderem von George Stein, der damals die Karriere des zu früh verstorbenen Jeff Buckley begleitet hat).
Im Club The Living Room sang sie ihre Lieder allein nur mit ihrer Gitarre. Im Eigenverlag brachte sie ihre erste CD „Shelter“ heraus, worauf ihre musikalischen Vorlieben für so unterschiedliche Künstler wie Neil Young, Ray Charles und Nina Simone zu hören sind.
Danach kehrte sie nach New Orleans zurück, wo sie auch musikalisch eher zu Hause ist. Auf dem im Oktober 2009 erschienenen Album „Extended Play“ geht wesentlich bluesiger und härter zur Sache. Schon allein der Opener „Poor Boy“ zeigt eher eine Bluesrockerin als eine zurückhaltende Songwriterin. Und spätestens in „Gypsie Queen“ hört man dann das Echo der Sümpfe Louisianas. Als Kind von New Orleans schließlich outet sie sich mit dem kürzlich als Download verbreiteten Mardi-Gras-Klassikers „Iko, Iko“, während der zweite als Homerecording verbreitete Song „My River“ dann eher wieder in Richtung Soul geht. Kristin Diable bleibt weiterhin eine Sängerin, die man auf der Liste behalten sollte.