Musicals nach den Liedern bestimmter Bands sind seit Jahren bei den Veranstaltern beliebt. Doch "Across The Universe" ist von Anfang an als Film konzipiert worden. Julie Taymor inszenierte einen kitschig bis psychedelischen Bilderbogen über die 60er Jahre.
Eigentlich will ich "Across The Universe" nicht mögen. Denn das Musical will so deutlich gefallen mit den großartigen Beatles-Songs und bildgewaltigen Inszenierungen, dass es einem schon fast schlecht werden könnte. Doch komischerweise funktioniert die Geschichte um den Liverpooler Werftarbeiter Jude (okay, die Namen müssen sein – auch Prudence, Sadie und vor allem Lucy spielen mit als Begründung für entsprechende Lieder) und seine amerikanischen Freunde halt doch über lange Strecken. Auch wenn Probleme wie der Vietnamkrieg, der beginnende Terrorismus und die Drogen nicht stimmig und durchgänig als Story verfolgt werden.
Dafür inszeniert Taymor prächtig bunte Bilder (etwa zu "I'm The Walrus" oder "I Want You (She's So Heavy"), die sich an den Farben der psychedelischen Covergestaltungen der 60er orientieren. Doch richtig gut ist der Film gerade dann, wenn er auf diese Mittelchen verzichtet. Gerade die Story um die Sängerin Sadie (gespielt von Dana Fuchs) und ihren Gitarristen ist musikalisch und von der Schauspielerei für mich der Höhepunkt des Streifens. Wie sie die Beatles-Songs wahlweise nach Soul oder nach Janis Joplin klingen lässt, ist absolute Klasse.
Manche der zahlreichen Gast-Auftritte sind durchaus auch gelungen. Etwa die von Joe Cocker als Penner und Hippie bei "Come Together". Auch Bono als drogensüchtiger Schriftsteller ist nicht verkehrt.
Und natürlich sind es immer wieder die Lieder, die einen mit den Schwachstellen und Kitschorgien des Filmes versöhnen und letztlich doch ein gutes Gefühl beim Betrachter zurück lassen.