Die Lieder schwanken zwischen romantischer Resignation und zupackendem Aufbegehren. Was Josh Woodward mit seinem aktuellen Album Breadcrumbs vorgelegt hat, ist ein zutiefst düsteres Stück Musik.
Nein, ich werde nicht wieder von meiner Abneigung gegen Liedermacher anfangen (uups, i did it again…). Denn eigentlich ist Breadcrumbs von Josh Woodward eher als independent-Rock mit melancholischer Note einzusortieren. Aber es sind die Geschichten, die er erzählt, die einen tief treffen und zum Nachdenken bringen. Etwa bei „I’m not dreaming“, der Geschichte eines Soldaten, der beim Schlaf die Augen nicht mehr komplett schließt und auch nicht mehr träumen kann. Wenn Gott nicht tot wäre, dann würde er ihn selbst umbringen. – Wahrhaftig kein alltäglicher Popscheiß. Auch solche schwarz-traurigen Liebeslieder wie Private Hurricane haben nichts von Schmalz an sich sondern von tiefster Traurigkeit und Herzzerrissenheit.
Im Kreise der Fans freier Musik gehört der amerikanische Songwriter zu den Helden. Denn er veröffentlicht regelmäßig seine Alben unter freien Lizenzen. Und er droht seinen Hörern an, ihnen Grover auf den Hals zu hetzen, wenn sie ihren Freunden die Alben nicht brennen. In den letzten Jahren hat er allein bei Jamendo sechs Alben veröffentlicht, die samt und sonders begeisterte Reaktionen bei den Fans hervorgerufen haben.