Schon lange arbeitet die Jamaikanerin Ruby Turner als Sängerin beim Rhythm & Blues Orchestra von Jools Holland. Da lag es nahe, dass sie auch mal allein in den Fokus eines Albums gerückt wird. Für Jools & Ruby wurden vier neue Stücke mit achtzehn schon anderweits veröffentlichten Nummern kombiniert.
Gospel-Fieber im Rock&Roll-Sound, klassischer Soul mit rollendem Boogie-Piano und dazu eine Stimme, die bei manchen schon Vergleiche zu Mavis Staples oder Bettye LaVette hervorruft: Jools & Ruby ist ein Glücksfall von Album für alle, die klassische Sounds mögen.
Denn darauf ist bei Jools Holland immer Verlass: Hier werden die alten Tugenden eines Orchesterleiters ganz hoch gehalten. Und werden die Genregrenzen zwischen Rock & Roll, Gospel, Boogie Woogie und Blues völlig nebensächlich. Die Band spielt wie aus einem Guss und bietet der tollen Ruby Turner die Möglichkeit, mal nach Predigerin, mal nach Girlgroupsängerin der 60er oder auch nach Souldiva der frühen 70er zu klingen.
Höhepunkte der Scheibe sind das trocken dahin rockende „Jumpin at the Jubilee“, die mitreißende Version von „This Train“ und natürlich auch Rubys Version des vor allem durch Joe Cocker bekannt gewordenen „You Are So Beautiful“. Insgesamt ein großartiges Album einer der besten traditionellen Bands nicht nur auf den britischen Inseln.