Sein Gitarrenspiel zeigt Einflüsse von Stevie Ray Vaughan, Eric Clapton oder den Allman Brothers ebenso wie aus dem Jazzrock. Auf seinem bislang vierten Soloalbum „Blue Room“ kann man Jon Zeeman ebenso auch als angenehmen Songschreiber und Sänger erleben.
Der Anfang ist gleich ein ordentlicher Rocker. „All I Want Is You“ geht sofort ab und lässt keine Zweifel daran, dass Bluesrock a la Texas zum musikalischen Background von Jon Zeeman gehört. Wenn dann die Orgel zum Solo ansetzt, dann merkt man auch Einflüsse aus dem Fusionjazz. Und genau die heben „Blue Room“ heraus aus den oftmals einförmigen und eintönigen Bluesrockveröffentlichungen.
Die Band, von der Zeeman hier begleitet wird, besteht aus Musikern, die ebenso wie der Chef selbst den einen Teil des Jahres in Florida verbringen und den Rest in Massachusets oder speziell der Ulauberinsel Martha’s Vineyard. An den Keyboards hört man Tom Regis und Bob Taylor. Am Schlagzeug sitzt zumeist George Lilly. Bei einigen Songs ist auch der mittlerweile leider verstorbene Butch Trucks von den Allman Brothers zu hören. Zeaman spielte in dessen Butch Trucks Freight Train Band. Und der Bassist und Co-Produzent ist Phil McArthur.
Wenn man in den Urlauberregionen überleben will als Live-Musiker, dann sind musikalische Experimente eher nicht angesagt. Und so sind die Songs auf „Blue Room“ durchaus eingängig und poliert. Man würdigt Robert Johnson in der Blickweise der Rolling Stones und auch Jimi Hendrix bekommmt einen Tribut. Die anderen Songs sind angenehme Bluesrocker und Slowblues, die man gut auch als Hintergrundbeschallung verwenden kann. Mir fehlt hier allerdings der letzte Kick. Nichts setzt sich wirklich in den Gehörgängen fest. Live würde ich Zeeman gerne mal hören, vielleicht springt da der Funke eher über.