John Mayall erfindet sich nach seinen Experimenten mit Jazz und Fusion neu. Die Scheibe The Turning Point ist ein faszinierendes Live-Dokument. Es war gewissermaßen ein Neuanfang in der Karriere von John Mayall, als er 1969 in New York das Live-Album The Turning Point aufnahm. Die „Blues Breakers“ waren ebenso Geschichte wie die wüsten Fusion-Experimente von Alben wie „Bare Wires“.
Mayall „erfand“ dabei zwar nicht (wie manche sich nicht scheuen zu behaupten) das Prinzip „unplugged“. Dafür waren schon Bach und diverse andere Leute paar hundert Jahre vor Bach zuständig. Aber ein „akustisches“ Konzert ohne Schlagzeug hatte wohl kaum jemand zu dem Zeitpunkt von Mayall erwartet. Die Band bestand neben Mayall aus dem Saxophonisten/Flötisten Johnny Almond, Akustikgitarrist Jon Mark und Bassist Stephen Thompson. Auf dem Programm standen Titel wie „The Laws Must Change“ oder aber Mayalls größter Mundharmonika-Hit „Room To Move“.
Turning Point ist aus heutiger Sicht betrachtet eines der wichtigsten Alben von Mayall, vergleichbar dabei mit solchen Meilensteinen wie „Blues Breakers feat. Eric Clapton“, „A Hard Road“ oder seinem Comeback-Album aus den 80ern „Behind The Iron Curtain“.