Compilations. Witzige Dinger. Verschiedene Künstler, das meint normalerweise, dass die Qualität schwankt und du damit endest, eine Menge Songs zu überspringen, die man nicht mag. Ein Album zusammenzustellen mit unterschiedlichen Stilrichtungen, das die Leute anhören und nicht laufend Titel wegzappen, das erfordert eine Menge Arbeit. Aber genau das ist hier gelungen!

Lasst mich hier ein paar Hintergrundinformationen einfügen. Die Musiker Lewis und Nick Hamilton (Lewis Hamilton Band) und der Autor Duncan Beattie fingen 2011 mit ihrer Idee an. Man wollte die schottische Bluesszene insgesamt bekannter machen und den beteiligten Künstlern eine Möglichkeit geben, am Erfolg der Aktion zu profitieren. Volume One von „Jock‘s Juke Joint“ war so erfolgreich bei Blues-Radio-Sendungen, dass schon kurze Zeit später Folge 2 zusammen gestellt war. Und ich glaube, Teil 3 wird schon in kurzer Zeit erhältlich sein.

Schottland ist ein kleines Land hat aber eine lange und stolze Musikgeschichte. Aber dennoch waren die meisten Künstler auf dem Album neu für mich. Der Name des Albums kommt von einer imaginären Bar, wo man all die verschiedenen Musiker hören kann – so hol dir nen Stuhl und hab einfach Spaß. Ich will hier nicht auf jeden einzelnen der 18 Titel eingehen. Doch das Ziel, eine möglichst große Vielfalt zeitgenössischer Blues-Spielweisen abzudecken, Musik für jeden Geschmack zu bieten, wurde auf jeden Fall erreicht. Wie auch immer grad deine Stimmung ist: Hier findet sich garantiert etwas passendes.
Der Opener von den Bluesrockern Blues n Trouble setzt die Stimmung fest mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums „Try Anything Twice“. Gefolgt werden sie von den Youngsters der Kennel Wages mit ihrem Blues a la Indie Rock&Roll bevor Wang Dang Delta mit „Shutting Out The World“ erstmals einen relaxteren Song zu Gehör bringen. Drei Songs – drei ganz verschiedene Stimmungen! Und so geht es bis zum Ende weiter. Einige der Songs hab ich in meiner Blues Train Radio Show gespielt: Earl Grey and the Loose Leaves werden im Booklet als „Captain Beefheart meets Howlin Wolf“ beschrieben: Deren „Needle In The Sand“ ist ein wahrhaft einzigartiger Song. Leah bringt uns eine liebenswerte Slow-Blues-Nummer namens „Lost In The Night“ und das Instrumental „Jam ‚al“ von The 4 Al‘s (exklusiv auf dieser Scheibe) ist ein großer Spaß. Andre persönliche Favoriten sind Jed Potts & the Hillman Hunters mit dem siebenminütigen slow burner „Don‘t Tell Me“, Richard Youngs‘ Harp beim akustischen „Confidence Man“ und The Lynsey Dolan Band mit „Do Right Man“, einem weiteren heißen Slowblues. Aber ehrlich: Jeder Track ist klasse und ich zweifle, ob du beim Hören des ganzen Albums jemals zur Skip-Taste greifst. Um mehr über das Projekt zu erfahren oder die beiden bisherigen Teile der Serie zu kaufen, geht man am besten auf www.facebook.com/jocksjukejoint or www.lewishamiltonmusic.com