Jo Harman ist die beste Soulblues-Sängerin im Vereinigten Königreich. Das jedenfalls meint die Zeitung Daily Mirror. Und wenn man sie einmal gehört hat, fällt es wirklich schwer, dieser Aussage zu widersprechen. Erst kürzlich hat man sie als „Female Vocalist of the Year“ bei den British Blues Awards 2014 aurgezeichnet.
Ihr eindrückliches Debütalbum „Dirt on My Tongue“ war im letzten Jahr von vielen gefeiert worden und tauchte auf den Toplisten des Jahres auf. Jetzt erscheint ein Live-Album. Beim Bluesfest 2013 in der Londoner Royal Albert Hall hat die BBC ihren Auftritt mitgeschnitten.
Es gibt acht Songs drauf, davon sind sechs von Jo Harman (und anderen) geschrieben worden. Alle zeigen, dass Jo‘s Band einfach exzellent ist (Dave Ital – g, Steve Watts – keyb, Andy Tolman – b, Martin Johnson – dr). Und vor allem vor allem zeigen sie Harmans wunderbaren emotionalen Gesang. Wie man bei einem Live-Album erwarten kann, bekommt man erweiterte Versionen von den vier Songs, die schon auf „Dirt On My Tongue“ waren – und eine Menge mehr zum erfreuen. Und dazu gehören tolle Gitarrenparts, wandlungsfähige Keyboards, fantastische Interaktionen zwischen beiden Instrumenten – und insgesamt ist diese Band eine Einheit, die einfach Spaß am Spielen zu haben scheint. Und dann ist da diese Stimme: Jo Harmans Stimme nimmt Dich gefangen bei jeder Wendung, voller Soul, bluesig, sinnlich, zärtlich oder wenn nötig rockig.
Alle Songs sind toll, doch meiner Meinung nach kann man die volle emotionale Kraft Harmans vor allem bei den langsameren Nummern fühlen, etwa bei „Amnesty“ und „Sweet Man Moses“.
Das ist echte, ehrliche Musik – und darüber hinaus äußerst unterhaltsam. Huey Morgan von den Fun Loving Criminals meinte auf BBC 2: „Manchmal hörst Du eine Stimme, die Dich sprachlos zurück läasst … ich bin es.“ Geh und hol Dir ein Exemplar von einem ihrer Alben. Dann bist Du es auch.