Ehrlich, entwaffnend und voller Soul:  Zwischen Southern Soul, Gospel, Blues und Funk spielt die Musik von JJ Thames. 
 

Gospel, Anklänge an afrikanische Gesangsstile, nur eine Trommel untermalt die Sängerin: „Souled Out“ wird von JJ Thames gepredigt mit der Intensität des Gottesdienstes und der Dringlichkeit einer gequälten Seele: Ich muss diese Geschichte einfach erzählen, bevor ich sterbe. Ein Lied, das in zweieinhalb Minuten all das rüberbringt, worum es im Blues eigentlich geht.

Bei „Hey You“ ist man mitten drin im Country Blues – doch auch hier die Sängerin fernab von den heut üblichen Klischees. Sie fordert den Respekt ein, der ihr als Frau gebührt in einer Welt, wo sich selbst die Priester nicht zu schade sind, sich wie Zuhälter aufzuführen.

Weiter geht das Album mit Funk, Balladen, mit Ausflügen nach Memphis, New York und zurück zum Mississippi. Aber immer sind es die Lieder einer starken Frau, die sich weigert den üblichen Klischees zu entsprechen, die Liebe dort findet, wo man nicht nach dem Äußeren entscheidet, die Sympathie eher mit den Arbeitern als den Glamourgrößen hat.

Begonnen hat Thames in den 90ern mit Kollegen wie Bobby Blue Bland, Willie Clayton und anderen. Später gehörte sie auch noch als Backgroundsängerin zur Reggae-Rock-Band Outlaw Nation. So tourte sie mit Bands wie Fishbone oder The Beat, den Bad Brains oder Slightly Stoopid durch die Welt. Jetzt ist sie aber wieder ganz bei ihrer ersten Liebe, dem Blues und Soul angekommen.

Ein umwerfend gutes Album von einer faszinierenden Sängerin. So geht Blues heute!