Lieder über das Ende der Jugend, über die Düsternis der Gegenwart und über Träume, die einen immer wieder heimsuchen voller Realität. Jeffrey Foucault hat mit seinem aktuellen Album "Horse Latitudes" ein Album zehn Liedern zwischen Folk, Country und Rock vorgelegt.
In den Rossbreiten am Äquator herrscht eigentlich fast immer Windstille. Für die Segler zwischen den Kontinenten – gerade für die spanischen Conquistatores waren diese Regionen zwischen den Passatgebieten gefürchtet. Durch die andauernden Flauten und die große Hitze wurde das Wasser knapp in den Fässern. Und die ersten Opfer, die man hier bringen musste, waren die Pferde, die über Bord zu gehen hatten.
Dieses düstere Gefühl, sich von Dingen endgültig verabschieden zu müssen, das Gefühl von Verlust und Trennung zieht sich durch das gesamte Album: Erinnerungen an das schöne Mädchen irgendwo in der Kleinstadt wehen einen an und sind kurz darauf schon nicht mehr greifbar. Die Träume der letzten Nacht – so lebendig und greifbar sie auch immer gewesen sein mögen: vorbei und vergessen. Was bleibt ist die Wehmut, der Schmerz eines endgültigen Verlustes. Und die Gewissheit, dass am Horizont nicht das Gelobte Land liegen wird. Aber trotzdem muss man auf dem Weg weitergehen.
Begleitet manchmal nur von seiner Gitarre, manchmal von einer kompletten Band (u.a mit Van Dyke Parks an Piano, Orgel oder Akkordeon) singt Foucault seinen Reigen trauriger und doch so seltsam tröstlicher Lieder und legt sich glücklicherweise dabei auf keine stilistische Schublade fest. Denn manche Songs verlangen einfach nach dem Sentiment des klassischen Country während andere eher im Rock zu Hause sein wollen. Insgesamt ein faszinierendes Album für Freunde intelligenter Lieder.