Es waren die besten Jazz-Evenings, die ich in Eldena je erlebt habe. 2001 traten unter anderem Abdullah Ibrahim (solo und mit der NDR-Big-Band) und der Trompeter Dusko Goykovich in der Klosterruine auf. Aus dort gemachten Fotografien entstanden einige Versuche kreativer Verfremdung. Diese sollen als „Geburtstagsgeschenk“ an das Festival hier veröffentlicht werden.
Abdullah Ibrahim allein am Piano – eine inspirierte Improvisation, die einen sprach- und atemlos zurücklässt. Nur Ignoranten fühlen sich bei seinen Klangexkursionen an die Solokonzerte von Keith Jarrett erinnert. Denn Dollar Brand spielte schon so, als Jarrett seinen Klang noch längst nicht gefunden hatte. Doch wie bringt man so ein Ereignis ins Bild? Vor allem, wenn die technische Ausstattung weit weg vom Profiequipment ist? Und wie bringt man es ins Bild, wenn Ibrahim später die mir oft behäbig und langweilig erschienene NDR-Big-Band zum Grooven und Swingen bringt?
Als ich nach dem Ende der Jazz-Evenings 2001 die Filme entwickelte, die ich verschossen hatte, war ich zunächst mehr als enttäuscht. Nur wenige Bilder schienen die Spannung der gehörten Musik auch nur ansatzweise wider zu spiegeln. Also nutzte ich sie als Rohmaterial für diverse Exzesse digitaler Bildverfremdung. Und hier kamen dann doch noch einige Bilder heraus, die als Jazz-Illustrationen brauchbar sind. Zu sehen sind auf den Bildern neben den erwähnten Künstlern noch Musiker des Franz-Sauer-Trios und der Berliner Funhorns.
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