Es geht los mit einem Hooker-Boogie auf der Cigar-Box-Guitar: stoisch und trocken der Groove, waidwund die Stimme von Jason Vivone. Doch wer sich jetzt auf eine ernsthafte Bluesscheibe eingerichtet hat, wird schnell eine Überraschung erleben. Denn Vivone hat einen ziemlich durchgeknallten Humor, was man an Texten wie dem zu „Baby Fat“ erkennt.
Und auch sonst geht ihm und seinen Billy Bats eine gute Show immer auch über Vielfalt und Humor. Manchmal fragt man sich bei „Lather Rinse Repeat“, ob uns die Musiker bewusst durch scheinbare Kitschattacken oder auch durch eine rumpelnde Performance foppen wollen. Und schon sind wir ihnen auf den Leim gegangen. Jason Vivone mag als Vorbilder so viele bekannte Namen wie Buddy Guy, Hubert Sumlin oder Son Seals aufzählen: In seiner Performance und seinen Songs ist er nicht nur ein wenig auch von Musikern wie Captain Beefheart und Frank Zappa beeinflusst. Sein Blues ist hier mehr Show-Musik für seine Comedy-Show als von Herzen gefühlter Weltschmerz. Und wenn er dann über die Schiffe bei der ersten Reise von Columbus oder flüssige (alkoholreiche) Diätpläne singt, dann ist das lustig bis zum Abwinken. Und unterhaltsamer als die meisten der Songs, die mit „Woke Up This Morning“ losgehen. Aber jeden Tag kann ich soviel Spaß nicht ertragen. Aber ich lese auch nicht täglich Mark Twain.