Gestartet ist die Band Hot Tuna 1969, als Jorma Kaukonen, Jack Casady und andere Mitglieder von Jefferson Airplane krankheitsbedingt auf Sängerin Grace Slick verzichten mussten. Mit "Steady As She Goes" erscheint nach mehr als 20 Jahren jetzt wieder ein Album der Bluesrocker.
Erstaunlich, wie langlebig manche Bands auch ohne Ewigkeitsruhm a la Rolling Stones sind. Hot Tuna hat es an Bekanntheit niemals mit dem "Mutterschiff" Jefferson Airplane aufnehmen können. Doch noch heute ist die Gruppe (nach kurzzeitiger Unterbrechung in den 80er Jahren) beständig auf Tour zu erleben. Und mit Kaukonen und Casady sind zwei der Gründungsmitglieder noch immer an Bord. Damit ist sie die am längsten existierende Band der kalifornischen Hippie-Szene außer Santana… Seltsam eigentlich, dass es 20 Jahre dauern musste, bis sie jetzt mal wieder ins Studio gegangen sind.
Wenn Musiker heute als "authentisch" oder ur-amerikanisch geltende Rockmusik einspielen wollen, dann ist das Studio von Levon Helm in Woodstock ein gern aufgesuchter Ort. Denn irgendwie ist seit den Tagen der Basement Tapes (oder fälschlicherweise seit dem Woodstock-Festival) Woodstock ein fast mythischer Ort. Hot Tuna ist dieser Ausflug gut bekommen.
"Steady As She Goes" mag nicht das spektakulärste Bluesrockalbum des Jahres sein. Doch die zwölf Songs (ob von den Bandmitgliedern geschrieben oder Neuinterpretationen etwa von Rev. Gary Davis sind in ihrer ruhigen Art auf jeden Fall mehr als hörenswert. Die Lieder treten nicht im Wettstreit um den schnellsten und härtesten Bluesrock an, sondern sind mit Mandolinen und anderen akustischen Instrumenten eher im Grenzland zwischen Folk, Blues und Country angesiedelt. Und damit kann man sich einen ruhigen Abend sehr angenehm vertreiben.