Im Spiel der in Boston ansässigen Geigerin Hanneke Cassel treffen die Traditionen Schottlands und der Bretagne auf texanischen Urcountry. Ihr neues Album „Dot The Dragon‘s Eyes“ enthält tanzbare Songs, die die Musikerin zumeist für Hochzeiten von Freunden komponiert hatte.
 

Wenn eine Musikerin allein mit ihrem Instrument Geschichten erzählt, deren Bilder man unwillkürlich vor Augen sieht, dann ist das die ganz große Kunst. In den Songs von Hanneke Cassel tauchen vor meinen Augen nicht nur romantisch tanzende Paare auf. In Stücken wie „The Marathon“ verarbeitet sie etwa den Bombenanschlag auf den Boston Marathon. In anderen Stücken kann man musikalische Splitter aus Afrika erahnen, wo Cassel mit Straßenkindern gearbeitet hat oder aus China, wo sie häufig unterrichtete. So entstehen beim Hören bunte und bei aller zuweilen aufscheinenden Tragik und Melancholie heitere und optimistische Bilder von einer Welt, wie sie sein könnte und sollte.

Faszinierend und empfehlenswert für Freunde der keltischen Folklore. (cdbaby)