Entspannten Roots-Rock, Americana, Blues und Zeitkritik vereinigt Slide-Gitarrist Hank Shizzoe mit The Directors auf dem Album Headlines. Relaxt und absolut überzeugend.
Die Slidegitarre klagt. Bilder stellen sich ein von flirrender Sonne über der Prairie. Einsame Cowboys oder stadtflüchtige Aussteiger sind die Einzigen, die diese Hitze aushalten. Ich und mein Pferd. Die Kippe im Mundwinkel, der Colt an der Seite. Der Ritt in den Sonnenuntergang. Doch „Headlines“ von Hank Shizzoe & The Directors ist mehr, viel mehr.
Wenn es in Europa einen Slidegitarristen gibt, der in der Weltklasse mitspielen kann, dann ist das sicherlich der Schweizer Hank Shizzoe. Der Rolling Stone würdigte den 1966 geborenen Shizzoe folgendermaßen:
«Längst ist ja zumindest einschlägigen Kreisen geläufig, dass Hank Shizzoe der beste Roots-Rock-Songwriter und Gitarrenstilist ist, der nicht aus den USA kommt. Und dass er selbst dann noch zumindest einer der besten wäre, käme er aus dem gelobten Land.»
Mit seiner CD „Headlines“ unterstreicht er diesen Rang nachdrücklich. In klassischer Rockbesetzung (zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug) werden 12 Eigenkompositionen und Bob Dylans „Yea! Heavy And A Bottle Of Bread“ zwischen Amerikana, Roots-Rock und Blues in absolut relaxter Stimmung zelebriert. Manche mögen sich dabei an Mark Knopflers letzte Scheiben erinnert fühlen. Doch wenn man die Texte mitliest, dann eröffnet sich eine zweite Ebene: Da sind Kritiken am Krieg im Irak zu hören oder andere schlagzeileinträchtige Themen. Doch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger wird hier gespielt, sondern eher mit der zurückgehaltenen Wut des Außenseiters. Ein großes Album!