One-Man-Bands zählen zu den bewundert-belächelten Skurilitäten nicht nur im Blues. Der unbestreitbare Show-Effekt bei Konzerten geht leider zuweilen dadurch verloren, dass auf keinem der Instrumente wirklich eine Meisterschaft erreicht wird. Gunter Schulze zählt zeit Jahrzehnten zu den etablierten One-Man-Bands in Deutschland. Mit seiner 2000 erschienenen Debüt-CD liefert der aus Freiberg stammende Musiker eine Mischung aus hartem Bluesrock und zarten Folkklängen ab.
Aufgenommen hat er dafür vor allem Standards aus Blues, R&B und Folk. So findet sich Chuck Berrys „No Particular Place To Go“ (ein irrsinniger Hochgeschwindigkeitsrocker ohne Sicherheitsgurt) neben einem ebenso rockigen „I Can’t Be Satisfied“ von Big Bill Broonzy. Doch auch Jimmy Reed, John Lee Hooker, Leadbelly (ein witziger Ausflug in den Country mit „When The Boys Where On The Western Plain“, den auch Van Morrison schon mal auf Platte verewigt hat) und Rory Gallagher kommen zu Wort mit der Stimme von Schulze, wobei er immer dort am besten ist, wo er sich als Rocker präsentieren kann. Den hypnotischen Boogies eines John Lee Hooker kann man eben schlecht eine wirklich eigene Note geben. So bleibt „Old-Established“ ein grundsolides Debüt eines seit Jahrzehnten unermüdlich live akkernden Musikers mit einigen Höhepunkten und keinen echten Ausfällen.
Erhältlich ist die Scheibe über die Homepage Schulzes.