Mit drei Konzerten auf dem Soldier Field in Chicago verabschiedete sich Grateful Dead nach fünfzig Jahren von ihren Fans. Während die einzelnen Auftritte vom 3., 4. und 5. Juli auch als DVD im Handel sind, hat Rhino die besten Nummern der drei Tage auf einem Doppelalbum veröffentlicht.
 

Von der Originalbesetzung waren noch drei Musiker dabei: Bob Weir, Bill Kreutzmann und Phil Lesch ließen sich für ihr Abschiedskonzert von Trey Anastasio, Jeff Chimenti und dem zeitweiligen Dead-Keyboarder Bruce Hornsby unterstützen. Auf dem Programm standen erwartungsgemäß Songs aus der gesamten Schaffenszeit der Band. Und die werden – ganz der Jamtradition der Dead folgend in langen bis überlangen Fassungen dargeboten. „Truckin“ dauert 14 Minuten, „Not Fade Away“ fast genau so viel.

Grateful Dead war für Fans eine der besten Live-Bands der Geschichte. Für andere ist es allein mit Tonkonserven schwer, diese Faszination nachzuvollziehen. Heute hört sich das, was in den 60er Jahren noch als progressiv und psychedelisch gefeiert wurde, oftmals wie uninspiriert und unkonzentriert an. Oder liegt es einfach daran, dass die Musik von Grateful Dead ganz ohne bewusstseinsverändernde Substanzen einfach nicht ihre volle Wirkung entfalten kann?

„Fare Thee Well“ ist eine lange Dokumentation des Schlusskapitels einer der beliebtesten Rockbands des 20. Jahrhunderts. Und es ist ein Beispiel dafür, wie Rockkonzerte zu Beginn des Stadionrock mal waren – ein Gruß aus einer fernen Vergangenheit. (Rhino/Warner)