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Allen Leserinnen und Lesern der Wasser-Prawda ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch – ich hoffe wir lesen, hören und sehen uns alle gesund und munter im Neuen Jahr wieder. Und jetzt werde ich doch noch losgehen, und mir Bachs Weihnachtsoratorium kaufen. Es gibt keine bessere Weihnachtsplatte!

Wenn ich was mit Grausen erwarte, dann ist das die Flut der alljährlichen Weihnachtsplatten. Immer wieder neue Fassungen der alten Songs – und Last Christmas mag zwar eine der besten Altersvorsorgen sein, die je einer auf Platte gebannt hat. Aber ich kann es nicht mehr hören.
Die erste positive Nachricht in Sachen besserer Weihnachtsunterhaltung kam ja in diesem Sommer von Dylan, der  erstmals ein solches Werk eingespielt hat. Aber jetzt fand ich per Zufall noch eine zweite Platte, die man sich gut für die Adventszeit hinlegen kann.
Die Künstler nennen sich die Wallerts und bezeichnen ihre Musik als Hummpa –  was ihre Umschreibung für eine zünftige Speedpolka ist. Und so ist die Platte Lass die Finger vom Weihnachtskalender eine zünftige Tanzmucke, die man als Ohrspülung gegen zu viel Schmalz einsetzen kann. Die Band hat sich auf ihrem Werk durchaus revolutionär mit den Traditionen auseinandergesetzt. Und so behaupten sie dreist, dass sie nicht an den Weihnachtsmann glauben, suchen die perfekte Tanne und machen aus „Fight for your right“ knallhart: Sag mir Bescheid, wenns wieder schneit im Flachland“.
Fazit: Kostenlos und Spaß dabei – unbedingt mal anhören und bei Gefallen runterladen.
 
Doch auch bei Jamendo ist das Weihnachtsgrauen durchaus vielfältiger Art. Da sind humorlose Punks, die unwitzige Weihnachtsparodien schreiben und aufnehmen, da sind lyrische Pianisten, die die Klassiker der Weihnacht dezent klimpern und es gibt ab und zu sogar echte musikalisch besinnliche Entdeckungen wie etwa das Gamben-Album von Ralph Rousseau mit seinen völlig unaufgeregten Fassungen bekannter Lieder. Oder es gibt so wunderschöne Lieder (leider nur eines…) wie dieses:
 
So weit war ich mit meiner Recherche und wollte mich schon mit allen üblichen Segenswünschen in die Weihnachtsferien zurückziehen, da riskierte ich doch noch ein Ohr bei einer der beliebtesten Musikerinnen der freien Musikszene: Allison Crowe aus Kanada gibt auf ihrem kurzen Album Tidings die nötige Power und das extra Schmalz zu den traditionellen Liedern, ohne sie zu sehr zu verpoppen.
 
Also Jetzt: Allen Leserinnen und Lesern der Wasser-Prawda ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch – ich hoffe wir lesen, hören und sehen uns alle gesund und munter im Neuen Jahr wieder. Und jetzt werde ich doch noch losgehen, und mir Bachs Weihnachtsoratorium kaufen. Es gibt keine bessere Weihnachtsplatte!