Lieder über den Frühling und über die Liebe, über Freiheit und Wien und Opern – Georg Kreisler und Barbara Peters interpretieren alte und neuere Lieder erneut.
Also ehrlich: Frühlingslieder sind für Heuschnupfer wirklich nicht unbedingt komisch. Aber zum Glück haben die Liedermacher die sogenannte Schönheit der Rapsblüte noch nicht überzeugend ausgeschlachtet. Und so kann auch mein Ohr sich an Liedern wie der skurilen Humoreske von Kreisler erfreuen – und auch den anderen jahreszeitlichen Ergüssen wie dem nicht unterzubekommenden Taubenvergiften und der bösartigen Ableitung „Spielen wir Unfall“ (im Kernkraftreaktor).
Das 1984 aufgenommene Album „Taubenvergiften für Fortgeschrittene“ bringt aber nicht nur die altbekannten Gassenhauer Kreislers sondern auch neue Lieder, die zeigen, dass auch die alten Lieder nicht wirklich als Witznummern geplant waren sondern als radikales politisches Kabarett. Die Trostlosigkeit von Liedern wie „Freiheit ist die Kneipe nebenan“ oder „Die Touristin“ ist nichts weiter als brutaler Realismus ohne jeden falschen Schleier von rosarot. Und letztlich ist auch bei Staatsbeamten nicht wirklich von kabarettistischer Überzeichnung zu reden.