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Aufgenommen im Wohnzimmer von Bandleader Fitz erscheint mit „Pickin‘ Up The Pieces“ das langerwartete Debüt von Fitz & The Tantrums. Die zehn Songs sind feinster Soulpop mit rotziger Punk-Attitüde.

Während in der derzeitigen Retro-Soul-Bewegung viele Musiker als Gralshüter der historischen Aufführungspraxis fungieren, sind Fitz & The Tantrums erfrischend anders: Die sechsköpfige Band ohne Gitarren, dafür aber mit Orgel und Saxophon oder Flöte spielt einen Soulpop, der zwar nach den späten 60er Jahren klingt. Doch dies zelebriert Fitz mit der Attitüde eines Punks. Und er ist ein Songschreiber, der Lieder über zerbrechende Beziehungen derartig kraftvoll und doch sensibel zu Papier bringt, dass manche Kritiker schon meinen, Elton John sollte langsam den Beruf wechseln.

Insgesamt ist die LP eine Fortführung von Songs for a Breakup, mit dem Fitz vor einem Jahr auf der Szene auftauchte: Lieder über Trennungen. Bitterkeit, Wut und Verletzung spielen ebenso eine Rolle wie eine wie auch verkümmerte Hoffnung auf einen Neubeginn. Doch das ganze wird in einem Breitwand-Kino-Sound zelebriert, dass die Trauer gegenüber dem Willen zur Party trotz allem niemals gewinnen kann.

Erst auf Albumlänge wurde mir im Übrigen deutlich, wieviel Fitz eigentlich seiner Background- bzw. Duettsängerin Noelle Scaggs verdankt: Diese Gospelsängerin, die auch schon bei den Black Eyed Peas zu hören war, trägt einen großen Teil der Lieder einfach durch ihre phantastische Stimme mit. Zehn Lieder, kein Ausfall: Das Debüt von Fitz & The Tantrums kann man bedenkenlos weiterempfehlen.