Jump Blues im Stil der 40er/50er Jahre präsentierte die niederländische Blues Factory auf ihrem 1997 erschienenen Album. Leider war es die einzige Veröffentlichung der Band.
Die bluesbasierte Musik der 40er und 50er Jahre bis zum Aufkommen des Rock’n’Roll ist vor allem eines: Partymusik mit Guter-Laune-Garantie. Und daher gibt es unabhängig von musikalischen Moden immer wieder Musiker, die sich dies zum Vorbild nehmen. Die niederländische Blues Factory hat auf ihrem einzigen Album „Take A Stroll“ aus dem Jahr 1997 ist dafür ein hörenswertes Beispiel.
Das Rezept ist ganz einfach: Man nehme eine Grundportion Swing und Shuffle, packe einen fetten Bläsersatz und nach Belieben eine vom Jazz angehauchte Gitarre dazu und schaue nach Titeln, die dazu passen. Die Factory fand diese bei Ike Turner, Johnny Guitar Watson, T-Bone Walker, Junior Parker und Pee Wee Crayton. Und sie (vor allem Gitarrist und Sänger Bas Flesseman) schrieben noch eine Menge eigener Songs über Alkohol (Six-Pack Woman, Too Much Tequilla), Party, Liebeskummer und Trennungsabsichten. Das Ergebnis ist nicht so zwingend wie die besten Platten von Louis Jordan, dem Godfather dieser Musik, macht aber jede Menge Spaß. Und mindestens zwei Songs sind regelrechte Tanzflächenfeger.
Erwähnenswert ist besonders die knochentrockene Gitarre von Flesseman, die irgendwo zwischen T-Bone Walker und Chuck Berry ihre Nische gefunden hat. Und es ist prima, dass die Band ihre Scheibe live im Studio eingespielt hat und die Produktion nicht mit zahllosen Overdubs zugekleistert hat.