Den Spitznamen hatte sich Dean Reed redlich verdient. Als amerikanischer Musiker war er im Ostblock unwahrscheinlich populär. Noch immer gibt es um seinen Tod durch Selbstmord Verschwörungstheorien. Und irgendwann wird Tom Hanks sein Leben verfilmen.
Eines muss man zugestehen: Dean Reed war als Popstar im Ostblock ungeheuer erfolgreich. Aber als Amerikaner hatte er in den 60er/70er Jahren eben kaum Konkurrenz. Sein Tod im Jahre 1986 bleibt für manche noch immer geheimnisumwittert. Auch wenn die meisten Menschen nach der Lektüre des Abschiedsbriefes von einem Selbstmord ausgehen, sind Mordtheorien (entweder durch die Stasi oder durch die CIA) im Umlauf und finden Anhänger.Stefan Ernsting hat in seiner 2004 erstmals erschienenen Biografie die Fakten und die Legenden zum Leben des 1938 geborenen Sängers und Schauspielers zusammengetragen und enrollt darin die unbegreifliche Mittelmäßigkeit Reeds ebenso wie die Sehnsucht im Ostblock nach authentischer amerikanischer Unterhaltungsmusik.
Da wird die Jugend Reeds als mittelmäßig erfolgloser Rock ’n’Roller in den USA ebenso dargestellt wie die Erfolge als Sänger und Schauspieler in peinlich belanglosen Filmchen in Lateinamerika, sein selbstbewußtes Auftreten als Vertreter eines besseren Amerikas ebenso wie seine peinlichen Loblieder auf die Verhältnisse in der DDR.
Eigentlich muss man sich mit Reed nicht wirklich beschäftigen. Doch fall Tom Hanks sein Vorhaben wirklich umsetzt, einen Film über sein Leben zu produzieren, dann kann man in Ernstings Buch die Fakten nachlesen.
Unter www.deanreed.de findet sich eine äußerst ausführliche Website mit allen wissenswerten und vernachlässigbaren Informationen zu Dean Reed.
Stefan Ernsting – Der Rote Elvis. Dean Reed oder Das kuriose Leben eines US-Rockstars in der DDR