Insgesamt sind 12 meist Covertitel zu finden. Einerseits schwerer, impulsiver Gitarrenblues seiner alten Meister wie Leroy Carrs „Alabama Woman Blues“ oder „Cypress Grove“ von Skip James oder „Stones in my Passway“, das Clapton schon in „Me and Mr. Johnson“ oder „Sessions for Robert“ so oder ähnlich aufgenommen hat. Dann die akustischen Balladen „I will be there“ und „Little Man, You‘ve had a busy day“, eine Kindergeschichte, die sich aber auch ein so erwachsener Wichtigmacher zu Herzen nehmen kann.
„Spiral“ mit seinem Freund Andy Fairweather Low ist im Stil des unplugged-Albums gehalten, „Can’t let you Do it“ und „Somebody‘s Knockin‘“ sind Tribute an JJ Cale, dem er bekannter Weise mehr als nur das Album „The Breeze“ oder „Road to Escondito“ zu verdanken hat. An seine neueren Alben „Clapton“ und „Old Sock“ erinnern Stücke wie „I’ll be alright“ und „I’ll be seeing you“, von denen Eric Clapton erzählte, es sind die Songs und Sounds seiner Kindheit, wie sie damals im Radio gespielt wurden. Clapton steuert auch einen eigenen Songs bei – „Catch the Blues“ mit schönen Wah-Wah-Sound auf der Gitarren – eine Ballade mit viel Blues.
Insgesamt ist Still I do mehr ein Bekenntnis von Clapton mit nun 71 Jahren immer noch fleißig beim Musikmachen dabei zu sein. In Wahrheit ist es aber ein Spruch im Zusammenhang mit seiner verstorbenen Tante Audrey, welche Eric Clapton bis zum Schluss immer gerne besucht hat. Das Album offeriert aber nichts weltbewegend Neues, sondern ist ein Spiegel seines eigenen Schaffens der letzten 20 Jahre.
Es kommt mit einem aufklappbaren Bookletposter mit tollen Bildern und einem schön dokumentierten Cover und wurde ohne viele Overdubs in analoger Tonbandqualität aufgenommen. Produziert wurde es von keinem geringeren als Glyn Johns, dessen Sohn Ethan Johns als Percussionist auch mit von der Partie war. Von Claptons alter „Robert Johnson“ Truppe ist nur Chris Stainton am Klavier dabei. Andy Fairweather Low ist nicht nur als Songschreiber, sondern auch als Musiker erwähnt. Technisch brillant aufgenommen und vor allem bei dem Bluessongs prägnant, schwer und dunkel, genauso schwer wie Eric Clapton am Anfang den Blues von Robert Johnson empfand.