Ein amerikanischer Sänger, der Fan von Led Zeppelin und anderem Rock aus Großbritannien ist, trifft auf einen britischen Rockpianisten, der amerikanischen Blues liebt, auf einem Kreuzfahrtschiff. "See it My Way" von Earl Thomas und Paddy Milner ist eines der mitreißendsten Alben des Jahres zwischen Blues und Rock.
Irgendwann hatte ich zu meiner Schande Paddy Milner aus dem Blick verloren, nachdem wir in diesem Magazin sein Album "Walkin on eggshell" und das grandiose Video von "Bob (Based On A True Story)" begeistert zur Kenntnis genommen hatten. Und dann jetzt die große Überraschung: Milner hat sich mit dem amerikanische Bluessänger Earl Thomas zusammengetan. Und wer jetzt eine Standard-Blues-Scheibe erwartet, hat Milner wohl noch nicht gehört.
Denn "See It My Way" ist – zum Glück – ein wirklich gutes und rockendes Bluesalbum mit jeder Menge Soul geworden. Doch das Besondere ist eben, dass Milner und auch Thomas sich nicht damit abfinden, die immer gleichen Sounds zu rekapitulieren. Hier hört man statt dessen auch den punkig-anarchischen Humor Milners aufblitzen, erkennt Verweise zum Ska. Und erkennt, dass Rockmusik eben so viel mehr sein kann, als endloses Riffgeprügel. Eine der besten Scheiben des Jahres aus dem Genre meiner Meinung nach! Und jetzt hoffe ich, dass jemand das Geld hat, und diese Kombination nach Greifswald holt. Live dürfte das eine groovende Party werden, die die Leute einfach umhaut.