Am 9. September soll das zweite Album der norwegischen Frauenband Katzenjammer erscheinen. Ob sich das Warten darauf lohnt, ist bei den bislang zu hörenden Tönen noch unklar.
Als im Winter Katzenjammer im Netz den Gang ins Studio ankündigten, wuchs bei mir die Vorfreude. Immerhin gibt es auf ihrem Debüt „Le Pop“ drei absolut großartige Songs (natürlich: A Bar in Amsterdam, aber auch „On The Devils Back“ und „Le Pop“ haben den Langzeittest mit Bravour bestanden) und diverse kleine musikalische Schmuckstücke.
Als ich dann letztens im Mülleimer der Musikredaktion wühlte und dort die Single „I Will Dance (When I Walk Away)“ fand, war ich erstmal wütend über soviel Ignoranz. Doch nach dem Hören verbreitete sich statt dessen eine größere Ratlosigkeit. Das soll die gleiche anarchisch quirlige Truppe sein von „Le Pop“? Das ist Mainstream-Pop ohne Kanten und ohne den ganzen schrägen Witz und die musikalische Quirligkeit des Debüts. Ist dieses Liedchen bloß dem Wechsel zum Major Universal geschuldet, die unbedingt eine Radio-Single brauchten? Oder ist das schon ein Vorgeschmack darauf, wie der Rest der Platte ist? Das wäre mehr als tragisch. Das wäre das Ende einer der für mich vielversprechendsten Bands der letzten Jahre.
Ein wenig kann einen der „Sheperd’s Song“ über die lahme Single hinwegtrösten. Diesen Albumtrack verteilen die Mädels über ihre Facebook-Seite. Und das ist ein recht netter Rocker, der zwar die Folkwurzeln der Band nicht hören lässt aber doch unverschämt schnell ins Ohr geht. Es bleibt also spannend bei Katzenjammer. Zumindest noch vierzehn Tage.