Letztlich hörte ich bei BBC Radio London eine DJ namens Jo Good. Ihr Familienname ließ einige Gedanken über Musik, sich gut zu fühlen und Musik, in der das Wort „good“ vorkommt, auftauchen.
 

Eine nette Verbindung gibt es zwischen dem amerikanischen Humoristen und Boogie-Pianisten Piano Red (William Lee Perryman) und der britischen Pub Rock Band Dr. Feelgood. Red war bekannt als Dr. Feelgood, und die Band nannte sich selbst nach ihm. Im Netz kann man Reds Song „Dr. Feelgood“ finden.

In „Dr Feelgood“ nutzt Piano Red frohgemut die Worte Good Good Good als einen Refrain, daher der Titel des Briefes. Und so wie er die Wörter singt, legt das nicht die Verwendung von Kommas nahe. Und so werden sie auch hier nicht verwendet. Der Rekord für die Verwendung des Wortes „Good“ in einem Song aus der letzten Zeit geht an Mavis Staples, die letztens nicht nur in Glastonbury sondern auch im Clapham Grand gespielt hat. In einem Stück sang sie: „Good God Good God, Good Good Almighty, Good God“.

Jools Holland sagte letztens in seiner Fernsehsendung „Later … with Jools Holland“, dass die Lieder des gestorbenen BB King ihn immer dazu gebracht haben, sich gut zu fühlen. Und Jo Good meinte in ihrer Sendung, dass Musik allgemein ihr ein gutes Gefühl verschaffe. Georgie Fame meinte letztens bei einem Autritt in Kent: „Der Blues muss nicht traurig sein“ und spielte weiter, damit sich das Publikum gut fühlen konnte.

Das haben auch einige amerikanische Bands gemacht, die kürzlich im Vereinigten Königreich zu erleben waren. So war die Billy Walton Band aus New Jersey auf ausgiebiger Tour und ist das nächste Mal schon im Januar zu sehen. Auch Hamilton Loomis und andere wie Mud Morganfield und Debbie Band kommen entweder regelmäßig über den Teich geflogen oder sind noch immer hier unterwegs. Debbie ist es auf jeden Fall. Und sie ist eine gute, gute, gute, otimistische Blues-Lady. Debbie hat eine Menge für den Alabama Blues getan. Lil‘ Jimmy Reed ist ein weiterer Amerikaner, der während des Schreibens auf Tour ist.

Es gibt so viele Gute-Laune-Blues-Acts, die man sich anschauen kann. Wenn etwa mick Kolassa, der das irre Album „Mississippi Mick“ produziert hat, jemals nach Großbritannien kommen sollte, wird er den Leuten hier zu guter Laune verhelfen. Auch die britische Band Red Butler, die letztens gemeinsam mit Billy Walton tourte, ist fröhlich und optimistisch. Das konnte man spätestens bei einer Zugabe im Prince Albert in Brighton erleben, wo die beiden Bands gemeinsam auf einer kleinen Bühne durch die Gegend hüpften. Auch The Original Blues Brothers touren weiter hin und jeder, der schon mal Steve Cropper gehört hat, wie er die ersten Noten von „Soul Man“ spielt, kann verstehen, was das für ein Erlebnis sein kann. Auch The Royal Southern Brotherhood sind wieder unterwegs und produzieren einen reichhaltigen und geschmackvollen Sound-Gumbo. Klar, im Blues gibt es viele Bands, deren Gitarristen einem die Trommelfelle zerstören wollen und Solokünstler, die einen dazu bringen, in sein Bier zu weinen. Aber dazwischen gibt es Künstler, die ihre Aufgabe darin sehen, Dir die Last des Blues abzunehmen mit ihrem Auftritt, nicht sie noch schwerer zu machen. Viele kann man bei den zahlreichen Sendungen der Independend British Blues Broadcasters auf UKW, im Internetstream oder als Podcast entdecken.

Also: Ab nach draußen und schaut Euch paar britische oder aus Übersee kommende Blueskünstler an und fühlt Euch einfach gut dabei! Schließlich muss der Blues nicht immer traurig sein, er kann auch dafür sorgen, dass Du Dich good good good fühlst.