Manchmal muss ich einfach mal meine im Kopf vorhandenen Vorurteile gründlich revidieren. Zum Beispiel was die Musik von Aborigines betrifft.Anlass dafür ist die Musik von Djiva aus Westaustralien.
Zwei Frauen singen. Ihre Stimmen sind vom Soul beeinflusst. Die Musik ist eingängig-harmonischer Folk-Pop. Doch dann plötzlich kommen Gesänge in Eingeborenensprache. Und erst da wird klar: Djiva sind eine Band, die sich bewusst auf ihre Wurzeln in der indigenen Bevölkerung Westaustraliens bezieht. Da ist nichts von touristenfreundlicher Digeridoo-Seeligkeit, sondern Popmusik mit Wurzeln. Man kann die Lieder der 2004 gegründeten Band auch ohne diese Wurzeln hören. Doch das Wissen darum macht es für mich als europäischen Hörer noch spanndender, ihnen in Texten und Rhythmen nachzuspüren. Vor allem in dem Engagement für die Umwelt und eine naturnahe Spiritualität wird man da fündig. Doch auch das wieder ohne vordergründig vorgetragene politische Bedeutungsschwangerschaft sondern als Teil von Liedern, die eben Popmusik mit Wurzeln in Soul und Folk hat. Und als solche wurden Djiva nicht unverdient in den letzten Jahren häufig als beste indigene Band Australiens ausgezeichnet.