Wenn man von einer Greifswalder Band auf eine professionell produzierte CD warten sollte, dann sind das sicherlich Die Hanselunken. Mit „Neue Mitschnitte“ gibt es jetzt zumindest Grüße aus dem Proberaum des Duos.
„Yvonne hör auf zu weinen“ – schon der erste Song zieht uns hinein in die melancholische und doch amüsante Welt der Hanselunken. „humanized accoustic pop“ beschreiben die beiden ihre Musik. Und das meint: die oft bis zu Unkenntlichkeit elektronisch aufgeblasenenen Hits seit den 80er Jahren werden herunter gebrochen auf ihr melodisches und textliches Grundgerüst. Das Ergebnis kann völlig unterschiedlich ausfallen. Entweder man erkennt die große Schönheit von Liedern wie „Mad World“ neu – auch durch die manchmal eingeführten deutschen Umdichtungen. Oder man kommt ins endlose Lachen über die Hirnrissigkeit der Vorlagen, wie bei dem auf „Neue Mitschnitte“ leider nicht vertretenen „Pokerface/Mau-Mau-Gesicht“, einem der Highlights ihrer Konzerte. Höhepunkt der Platte ist für mich „Alleine Sein“, die verlunkte Version von „Love Is A Shield“.
Für Proberaummitschnitte sind die Aufnahmen klanglich erstaunlich gut. Erhältlich sind die „Neuen Mitschnitte“ über die Facebook-Gruppe der Hanselunken.