Der irische Gitarrist und Songschreiber Dick Farelly hat schon mit so verschiedenen Musikern wie Van Morrison, Noel Redding, Sinnead O’Connor oder Mick Taylor zusammen gearbeitet. Der englische Bluesharpvirtuose Mat Walklate spielt mit diversen Bands entweder Blues oder irischen Folk. „Keep It Clean“ entstand in 9 1/2 Stunden in einem Studio in Manchester und ist eine relaxte Lehrstunde in akustischem Blues in Duobesetzung.
Eine Studioproduktion völlig ohne Plan? Macht nichts – wenn die Musiker, die da zusammenkommen ihre Klassiker kennen. Langes Proben muss auch nicht sein, wenn man denn bereit ist, die Aufnahmen in der Art einer Jamsession anzugehen und spontan auf die Einfwürfe des Partners zu reagieren. Beides ist auf „Keep It Clean“ gelungen: Das ist ein Album, wo man direkt spürt, wie Dick Ferelly mit seiner Gitarre auf die Linien von Walklate reagiert und umgekehrt. Und mit Walklates Gesang dazu erinnert die Musik dann gar manchmal an das Duo John Cephas & Phil Wiggins. Denn auch bei denen standen ja vorwiegend die überlieferten Songs im Mittelpunkt und weniger das aktuelle Songwriting. Einer der Höhepunkte ist hier sicherlich die Bearbeitung von Ellingtons „C Jam Blues“. Aber auch Nummern wie Blind Blakes „Good As I Been To You“ oder das jazzige „Bag’s Groove“
Lediglich drei der zehn Nummern stammen von den Musikern selbst. „24 Hours“, ein wundervoller kleiner Blues mit einer einprägsamen Slide-Gitarre wurde von beiden spontan im Studio geschrieben. Beim Instrumental „Sunday Rhumba“ legt Farelly auf seiner Gitarre ein lateinamerikanisches Fundament, während Walklate mit der Harp eines der schönsten Solos des Albums spielt, was dann wiederum von einem fulminanten Solo des Gitarristen abgelöst wird. Wenn dann mit „If It’s Love“ das Album ausklingt, dann weiß man, dass man der Session von zwei wirklich großen Interpreten des Blues gelauscht hat und wünscht sich, den beiden mal bei einem Konzert in einem kleinen Club auf die Finger schauen zu können.
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