Bereits 2012 erschien „Scarecrow“ in seiner Heimat Irland. Doch erst jetzt hat David Hope auch hierzulande ein Label für sein Album gefunden. Und auch auf den Konzertbühnen kann man jetzt seinen Mix aus Americana, Folkrock und ein paar Bluesanklängen entdecken.
 

Diese Vogelscheuche auf dem Cover kann nun wirklich nicht abschrecken. Höchstens kann die jämmerliche Figur Mitleid bei den vorbeiziehenden Wanderern erregen. Doch beides trifft auf diesen eindrücklichen Songschreiber nicht zu: David Hope erinnert mit seinen Songs von Liebe und Unterwegssein manchmal an Springsteen, entwickelt zuweilen gar eine Abgründigkeit, die (nicht musikalisch, aber von der Stimmung her) an Tom Waits gemahnt. Er ist ein musikalischer Geschichtenerzähler, dem man durchaus eine breitere Hörerschaft wünschen kann: Ob er im düsteren Titelsong sich selbst als abschreckendes Wesen beschreibt oder im Opener „Hell or High Water“ von der alles überwindenden Kraft der Liebe singt: Das sind Songs, die fernab von Klischees in Texten oder Melodien sind.

Ein Kollege meinte: wäre das ein Amerikaner, dann wäre David Hope längst kein Geheimtipp mehr sondern ein Star der derzeitigen Americana-Szene. Und damit könnte er durchaus Recht haben.