„Music between the spiritual and the soulful“ lautet der Untertitel der 2010 bei Perfect Toy veröffentlichten CD des Cosmic Groove Orchestra. Das Album wurde jetzt für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert.
Die Erinnerung an die Klangästhetik von John und Alice Coltrane kommt fast automatisch, wenn man sich die Musik des Cosmic Groove Orchestra anhört. Schon die Verwendung der im Jazz sonst so selten zu findenden Harfe ist dafür ein Grund. Aber das Quartett (Kathrin Pechlof – Harfe, Alex Czinke – Gitarre, Jerker Kluge – Bass und Matthias Gmelin – Drums) schöpft auch viel aus dem Fundus des von Coltrane gepflegten Spiritual-Jazz. Ebenso sind in den breit dahinfließenden Improvisationen auch modale Spielweisen und kurze Ausflüge in den Free Jazz oder den Bereich des Pop zu hören.
Während zeitgenössische improvisierte Musik häufig im Prozess des Dekonstruierens melodischer und rhythmischer Strukturen hängen bleibt, ist die konsequente Rückbesinnung auf die spirituelle Wirkung der Musik im Geiste Coltranes die große Stärke des Quartetts: Der Hörer wird geradezu magisch angezogen, den eleganten Melodielinien der Musiker zu folgen und dabei die eigene Innerlichkeit neu zu finden. Immer wieder wird man aber auch durch die langsam aufgebauten Wendungen der Stücke heraus gerissen aus einer falsch verstandenen Behaglichkeit.
Das bei Perfect Toy Records veröffentlichte Album ist völlig zu Recht jetzt für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert worden. Eine so zeitlos elgante Musik ist heutzutage nur viel zu selten zu hören.