Steven Dolins ist mit seinem feinen, exklusiven Sirens Records Label immer wieder Garant für außerordentlich spannende im Blues-, Gospel- und Jazz-Bereich angesiedelte Produktionen. Zu Beginn des Jahres überrascht er mit dem ersten Chris Foreman Album, das dieser unter eigenem Namen veröffentlicht hat.
Der in Chicago ansässige blinde, 57jährige B3-Virtuose gehört mit Jimmy McGriff und Jimmy Smith zu den ganz Großen Jazz- und Blues Organisten. Weltweit bekannt wurde Chris Foreman durch seine Aufnahmen mit dem Deep Blue Organ Trio und dem Kimberly Gordon Trio.
Chris Foreman versteht sich nicht als Avantgardist – er ist ein technisch brillianter Traditionalist. Ich bin außerordentlich beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit Foreman bei einigen Stücken zwischen der Orgel und einem akustischen Piano wechselt. Obgleich die Orgel im Vordergrund steht, vermeidet er so den Hauch von Langeweile, den ich bei manch anderer Produktion verspürt habe.
Dazu tragen seine exzellenten Mitmusiker bei. Andy Brown an der Gitarre und Diane ‚Lil Sax‘ Ellis am Alt Saxophon setzen deutliche Akzente.
Bei der Auswahl der Stücke bedient sich Chris Foreman aus dem traditionellen Blues- und Gospelrepertoire. Charlie Parkers ‚Cotton Boy Blues‘ oder Neil Heftis durch Count Basie bekannt gewordene Ballade ‚Lil Darlin‘, Foreman interpretiert alle Stücke auf seine eigene ganz besondere Art.
‚Now ist the Time‘ ist ein zeitloses Album für anspruchsvolle, traditionell orientierte, Blues- und Jazzliebhaber. Es ist ein audiophiles Album zum Zurücklehnen und Zuhören. Noch ein Tipp für Chicagoreisende: Chris Foreman tritt jeden Freitag von 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr im Green Mill Jazz Club auf. (The Sirens Records SR 5022)