Wer Buddy Guy nur über seine Platten in den 90er Jahren kennen gelernt hatte, für den kam 2001 „Sweet Tea“ einem mittleren Schock gleich. Denn hier ist die Gitarre Guys so roh und brutal, wie schon lange nicht mehr. Und es gibt keine Anbiederungen in Richtung von Soul oder Rock.
Sweet Tea ist ein Statement in Sachen Blues. Aufgenommen im gleichnamigen Studio im tiefsten Mississippi orientiert sich die Scheibe am Kneipensound solcher Musiker wie Junior Kimborough oder auch R.L. Burnside: Der Opener ist hier schon die Ausnahme: Done Gone Old ist die einzige Nummer des Albums, auf der Guy die akustische Gitarre spielt. Und mit seltsam brüchiger Stimme singt er davon wie alt er geworden ist. Doch diesem Fakt straft er gleich mit den weiteren Nummern Lügen. Denn so lebendig, so brutal und zupackend hatte der alte Mann der Bluesgitarre vielleicht seit den Zeiten bei Chess nicht mehr gespielt.
Im Zentrum steht allein die extrem verzerrte und verhallte Gitarre Guys. Schlagzeug, Bass – sie sind da, sie treiben Guy in Regionen, die er auf Studioaufnahmen seit Jahrzehnten nicht mehr besucht hatte. Und es wird mal wieder deutlich, wie stark Guy seinerzeit Hendrix beeinflusst und dann hinterher selbst wieder Einflüsse seines Schülers aufgenommen hatte. Das ist Storytelling auf der Gitarre, wie es heute sonst niemand mehr vermag.
Erst mit dem 2010 erschienenen „Living Proof“ hat Guy wieder an diese Platte angeknüpft.
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