Cover

Ein perfekt produziertes Bluesalbum lieferte Buddy Guy 2005 mit „Bring ‚Em In“ ab. Doch leider krankt die Platte daran, dass außer Guys großartiger Gitarre und seinem erregten Gesang der Musik oft die sonst für Guy so bezeichnende Leidenschaftlichkeit fehlt.

 

Buddy Guys Rang als einer der besten lebenden Bluesgitarristen wird spätestens seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts von niemandem mehr in Frage gestellt. Was Kritiker ihm allerdings gerade seit dieser Zeit vorwerfen, ist die große Bereitschaft, die künstlerische Kontrolle über seine Platten zu leicht an andere Verantwortliche abzugeben. Dadurch sind neben absolut großartigen Platten in den letzten Jahren auch Alben veröffentlicht worden, die lediglich durchwachsen waren. Eines der von der Kritik ziemlich lau aufgenommenen Werke ist das 2005 veröffentlichte „Bring ‚Em In“.

Die Lieder auf der Platte kommen zum Großteil aus dem Umfeld des klassischen Rhythm & Blues und Soul. Da finden sich Stücke von Curtis Mayfield, Isaac Hayes, Otis Redding oder Steve Cropper. Und diese Stücke werden entsprechend mit dem vollen Bläsersatz zelebriert. Das ist gerade für Guys über die Jahre gewachsene und auch in den tieferen Lagen ausdrucksstarke Stimme eine schöne Ergänzung. Und die zum großen Teil vom Verlassenwerden und die Einsamkeit handelnden Lieder sind für Guy hörbar mehr als passend.

Doch oft will der Funke nicht überspringen: Guy klagt, seine Gitarre barmt – doch die Band spielt ohne einen entsprechenden Ernst ein glattes Soundbett, anstatt ihn zu unterstützen und nach vorn zu treiben. Besonders deutlich wird das Manko dieses Albums bei dem von Carlos Santana produzierten „I Put A Spell On You“. Diese bei Screamin Jay Hawkins existenzielle Anklage gegen die Frau, die ihn verlassen hat, wird hier zu einer platten Coverversion ohne jeglichen Ernst. Und Santanas an seine Platten aus den 80er/90er Jahren erinnerndes Arrangement passt nun so gar nicht zu Hawkins Lied. So bleibt bei aller Begeisterung leider am Ende ein etwas zwiespältiges Gefühl zurück.

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