Surfgitarren können ein probates Mittel gegen Winterdepressionen sein. Insofern erscheint Bob Wizmans Album Rex gerade richtig mitten im Januar.
Es gibt Momente, wo ich einfach den Klang von Surfgitarren hören muss, diese musikalische Form, den Hörer an die sonnigen Strände Kaliforniens zu versetzen. Eigentlich ist die Blütezeit der Musik ja schon ne ganze Weile vorbei. Und auch die Surfer hören mittlerweile eher eingängige Folk-Pop-Musik a la Jack Johnson. Doch ab und zu lässt ein Musiker halt doch mal wieder hallgetriebene Instrumentalmusik a la Ventueres oder Dick Dale auf die Massen los. Wie jetzt etwa Bob Wizman, der Gitarrist der fabelhaften französischen Retro-Soul-Beat-Band Juanitos.
Wobei „Rex“ sich nicht komplett in der musikalischen Vergangenheit herumtreibt – was eigentlich den großen Reiz des bei Jamendo veröffentlichten Albums ausmacht. Bei Titeln wie c’est pas grave sind Keyboardklänge zu hören, die die nostalgischen Gefühle arg verletzen und so das Hörvergnügen zeitweise unterbrechen. Und Stücke wie Funk Brother klingen dann auch ein wenig nach instrumentalem Soul mit ein bisschen Wellenrauschen. Aber ansonsten ist Rex eine durchaus positiv zu hörende Zeitreise an die Surfstrände der 60er Jahre. Das richtige Mittel gegen Schneefrust…