Nächste Station in unserer losen Reihe über Blues in Australien ist Canberra. Dort wurde 2004 Adam Hole and Marji Curran Band gegründet. Heute zählen sie zu den beliebtesten Live-Acts des Landes.
Jimi Hendrix‘ „Voodoo Chile“ als akustischer Slide-Blues? Ja, genau – wenn da Adam Hole an der Slide sitzt, dann ist das Cover auf eine Art und Weise mitreißend, dass man für die Dauer des Stücks vergisst, wie die Urfassung mit Jimis E-Gitarre klang.
Adam Hole ist einer der besten Slide-Gitarristen wahrscheinlich nicht nur in Australien. Und mit Marji Curran hat er nicht nur eine fantastische Sängerin und zweite Gitarristin sondern auch eine großartige Songwriterin an der Seite. Zusammen mit der Schlagzeugerin Phoebe Juskevics ergibt das eine mitreißende Kombination, die noch jedes Blueskonzert zum Kochen bringen könnte (ok, das schließe ich aus den Aufnahmen, die ich bislang hören konnte – leider hab ich sie selbst noch nicht erleben können).
„We like it loud“ meint die Band – und das kann man spüren selbst in digitaler Form, wenn sie sich durch solch umwerfende Nummern wie Take it Back rocken. Da stimmt der Groove, da singt eine echte Powerfrau. Und die Gitarre von Hole treibt das Ganze vor sich her. Und dann solche akustischen Bluesrocker wie „Elvis is still dead“ – das kann mann nur sprachlos den Hut ziehen vor Bewunderung. Bleibt zu hoffen, dass auch europäische Bluesfans irgendwann in den Genuss ihrer Konzerte kommen. Bislang war die Band nur in Australien und Neuseeland unterwegs. Und das ist wirklich schade.
Und bleibt noch mehr zu hoffen, dass die Band über das Netz das Geld für die Produktion ihrer Debüt-CD zusammenbekommt. Auf ihrer Homepage kann man per paypal dazu beitragen, dass die Kosten abgesichert werden. Und für Spenden von mehr als 15 australischen Dollars bekommt man dann die Platte umsonst. Und wenn man als Firma einen großen Betrag spendet, wird man als Sponsor auf der CD verewigt. Die Platte selbst ist nach Auskunft der Band mittlerweile im Kasten und auch schon gemixt. Derzeit sitzt man an der Covergestaltung. Doch das „Spendenbarometer“ ist noch bei 55 %…